Ob Einfamilienhaus, Brenner Basistunnel oder Kraftwerk Kühtai – jedes Gebäude oder Bauwerk ist äußeren Einflüssen wie Wind, Wetter und Naturkatastrophen ausgesetzt und muss diesen standhalten. Sorge dafür tragen auch 130 Mitarbeiter des Unternehmen ARGE Baustahl in Innsbruck. Die „Erste Eisenbiegerei Österreichs“ wurde 1949 gegründet. Seitdem steht der Familienbetrieb für herausragende Leistungen in der Baubranche. „Unsere Arbeiten rund um die Betonstahlverarbeitung zeichnen sich durch Qualität, Termintreue und Kompetenz aus. Motivierte und bestens ausgebildete Mitarbeiter versprechen individuelle Lösungen und eine rasche Umsetzung des Bauvorhabens“, versichern die Geschäftsführer Felix Blasy und Clemens Schirmer. Doch welche Funktion haben die Produkte der ARGE Baustahl? „Bewehrungsstahl fungiert als Verstärkung von Stahlbetonelementen und wird nach dem Einbau in die Schalung mit dem Beton vergossen. Beton übernimmt den Druck, Bewehrungseisen übernehmen den Zug. Erst die Kombination ermöglicht es, Bauwerke im Tiefbau und Hochbau zu errichten.“
Gute Auslastung und wenig Fluktuation
Die wirtschaftliche Situation in der Baubranche macht auch vor dem Innsbrucker Unternehmen nicht Halt und doch blicken die beiden Geschäftsführer optimistisch in die Zukunft: „Wir profitieren davon, dass wir die letzten Jahrzehnte innovativ nach vorne gearbeitet haben und deshalb gut ausgelastet sind, sodass wir unser Stammpersonal halten können. Wer seine Hausübungen gemacht und ein gutes Fundament hat, wird auch schwierigere Jahre durchtauchen können.“ Gute Mitarbeiter sind aber immer willkommen und finden ein gutes Betriebsklima vor: „Bei uns gehen Mitarbeiter in Pension, die dreißig, vierzig und mehr Jahre bei uns beschäftigt waren. Wir haben von allen Altersgruppen Mitarbeiter im Betrieb, z.T. in zweiter Generation. Viele fangen als Quereinsteiger an, die wir dann selbst ausbilden. Wichtig ist uns nur, dass sie arbeitswillig und flexibel sind. Wir haben Mitarbeiter, die als Hilfsarbeiter angefangen haben, zum Facharbeiter heranreiften und später zum Vorarbeiter wurden, was mit großer Verantwortung verbunden ist.“
Bahnanschluss und grüne Technologie
Genauso wichtig wie das Betriebsklima sind auch der Umweltschutz und Nachhaltigkeit. So erfolgt die Anlieferung zu Dreiviertel über den eigenen Bahnanschluss mit der ÖBB. Eine riesige Photovoltaikanlage und Wärmepumpen versorgen als grüne Technologie den Bürokomplex nicht nur mit Wärme im Winter, sondern auch mit Kühle im Sommer. „Unser Produkt selbst ist sehr nachhaltig, da ein betoniertes Gebäude lange Bestand hat. Mindestens 96 Prozent unserer Produkte werden wiederverwendet“, betonen Blasy und Schirmer und verweisen auf die gute Ökobilanz von Stahl im Beton. Für die Zukunft ist das Unternehmen dank intelligenter Lösungen gut gerüstet. So wurde in eine zweite Schweißanlage für die Vorfertigung investiert, denn Bewehrungsstahl zu Schweißen erfordert spezielles Wissen. Eine Zeit- und Kostenersparnis, denn für das Eisen binden auf Baustellen fehlen immer öfter die Fachkräfte. „Vorfertigung kommt allen Kunden zugute, ob bei Großbaustellen, oder auch bei einem Häuslbauer, der eine Säule oder eine kleine Wandeinfassung errichten will.“ Für die Zukunft wird weiter in Digitalisierung und in Richtung KI investiert, um die Schritte zur Automatisierung weiter zu verbessern.
Ich wurde in Afghanistan geboren, bin im Iran aufgewachsen und kam vor zehn Jahren mit meiner Familie nach Österreich. Ich bin seit drei Jahren bei der ARGE Baustahl Eisen Blasy-Neptun beschäftigt. Als Maschinenführer bin ich bei der Fertigung von der Auftragseingabe am Computer bis zur Ausgabe verantwortlich. Dazu muss ich die Arbeit der Maschine kontrollieren, bei Problemen eingreifen und natürlich auch Wartungsarbeiten machen. Mir gefällt die Arbeit hier sehr gut, wir sind ein nettes Team.